Nürnberg - Eichstätt

Charakterisierung des Weges

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Der Jakobsweg von Nürnberg über Hilpoltstein nach Eichstätt ist etwa 83 Kilometer lang und führt durch die reizvolle Landschaft im Süden Nürnbergs. Der Weg beginnt am  Pilgerzentrum in  der St.-Jakobs-Kirche Nürnberg.

 

 

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Ab  Nürnberg-Finkenbrunn (dorthin kommt man  mit der Straßenbahn ab Hauptbahnhof Linie 5,  nicht 8) gelangt man nach wenigen Metern auf den Treidelpfad des alten Ludwig-Donau-Main-Kanals.  Anfangs folgt man noch den gelben Muscheln mit den gekreuzten  Stäben,  danach den stilisierten gelben  Muscheln auf blauem Grund,  die auch die Wegrichtung angeben. Der Weg führt stets dorthin, wohin die Linien zusammenlaufen. Der Weg verläuft anfangs auf dem Nürnberg-Altmühltal-Weg,  der mit einem großen "NA" gekennzeichnet ist,  nach Altdorf ist das Kennzeichen auch der Bischofsstab (Diözesan-Wallfahrerweg). Zuerst geht es durch den Nürnberger Reichswald, der bei den  Nürnbergern auch der "Steckerleswald" genannt wird. 

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Nach Harrlach kann man  entweder durch  den Wald gehen oder über Allersberg den Rothsee entlang bis Hilpoltstein.  Vor der Hilpoltsteiner Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer befindet sich an der Treppe zur Kirche eine Jakobusstatue und eine Informationstafel über den  Jakobsweg. Über Thalmässing führt der Weg über einsame Mischwälder und stille Täler über Morsbach nach  Eichstätt. Eichstätt wurde schon immer von Pilgern besucht, nicht nur wegen der Gräber der Heiligen Willibald im Bischofsdom und Walburga (in der Klosterkirche St. Walburg), sondern auch wegen der Nachbildung des Heiligen Grabes Jesu in Jerusalem (um 1160) in der ehemaligen Kapuzinerkirche.

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Ab Eichstätt gibt es auch noch einen Umweg zum Wallfahrtsort Wemding und vorher einen weiteren Abzweig nach Greding. Bis Hilpoltstein (35km) lässt sich der Weg auch gut mit dem  Fahrrad fahren. Zahlreiche Themenwege liegen teils auf diesem Jakobsweg,  teils kreuzen sie ihn, so z.B. der Zahlenweg auf dem  Jakobsweg bis Eichstätt (Einführung in  die Kulturgeschichte der Zahlen von zwölf (am  Alten Kanal) bis eins (kurz vor Eichstätt), der Spaßweg, der Diözesan-Wallfahrer-Weg oder der archäologische Wanderweg bei Landersdorf.

 

 

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Und wie geht es weiter? - Ab Eichstätt verläuft der Weg bis Donauwörth auf dem Ostbayerischen Jakobsweg, weiter geht es von dort über Augsburg nach Lindau. Von Eichstätt aus kann man nach Heidenheim auf dem "Ökumenischen Pilgerweg" gehen, wo man dann auf den Jakobsweg von Nürnberg über Schwabach nach Ulm stößt (s. Karte unten).

 

 

 

Spiritualität am Weg: Orte der Stille und der Besinnung

Eine Besonderheit des Jakobsweges von  Nürnberg nach Eichstätt sind die zahlreichen ruhigen Orte, die zur Besinnung einladen:

Ort der Stille und Besinnung

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Kurz nach Furth führt ein nur 200 Meter langer Weg bis zu einer Waldlichtung. In  ihrer Mitte steht eine  Buche mit dem Schild "Ort der Stille und Besinnung". Es lohnt sich, hier innezuhalten,  den Vögeln bei ihrem Gotteslob zu lauschen und einen  Besinnungstext oder ein  Gebet zu verfassen,  das auch andere lesen und es zu ihrem eigenen Gebet machen können.

 

 

 


 

Ort der Erholung und der Stille: Die Jakobskapelle in Kronmühle

 

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Unweit des Rothsees (kurz nach der Vorsperre des Sees) in dem kleinen Ort Kronmühle haben die Bewohner im  Jahr 2010 eine Jakobskapelle eingeweiht. Die Bänke dort laden ein, auszuruhen. Das Dach der lichtdurchfluteten Kapelle ist oben offen und man kann einen Blick in den Himmel werfen. Über dem Eingang ist in  einem runden Glasfenster die Jakobsmuschel  in gelber Farbe zu sehen. Natürlich geibt es hier auch einen  Stempel und ein  Gästebuch.

 

 


 

Ort der Gastfreundschaft

 

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Bei Patersholz haben die freundlichen  Besitzer gleich beim  Ortsschild einen einladenden Sitzplatz für Jakobspilger gestaltet. Wenn die Beiden  da sind,  wird man  auch persönlich willkommen geheißen. Das musikbegeisterte Paar pilgert auch gerne selbst und hat die Konzert-  und Pilgerreihe "Musik am  Jakobsweg" erfunden. Hier ist jedenfalls eine Pause angesagt bevor es noch vor dem  Ortsschild nach rechts weitergeht. In einem Kasten neben der Bank befindet sich ein Pilgerwasser zum  Trinken, ein selbst geschnittener Pilgerstempel und ein Buch für Meditationen,  Gebete und Gedanken:

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Informationen

Eine Wegbeschreibung und ein Faltblatt kann man sich auf dieser Seite der Fränkischen Jakobusgesellschaft herunterladen. Mit diesem Faltblatt,  herausgegeben vom  Landratsamt in  Roth im  Gepäck kann man sich getrost auf den Weg machen, da der Weg gut markiert ist. Manche Markierungen sind allerdings schon sehr verblichen und nur mit Mühe erkennbar. Außerdem gibt es eine Broschüre "Pilgerwanderwege" auf der Homepage des Fränkischen Seenlandes. Dort wird vorgeschlagen,  den Weg in fünf Etappen  zu gehen (Nürnberg-Harrlach; Harrlach-Hilpoltstein;  Hilpoltstein-Landersdorf; Landersdorf-Altdorf;  Altdorf-Eichstätt). Bahnhöfe gibt es in Nürnberg, Hilpoltstein,  Allersberg und Eichstätt (Stadtbahnhof).

 

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Oliver Gußmann